Aktivistinnen von fair share! waren in London, um dort Kontakt zu verschiedenen Gruppen aufzunehmen, die sich mit der Sichtbarkeit von Künstlerinnen beschäftigen.
Kate McMillan berichtete von ihren Studien “Representation of
Women Artists in Britain”, die sie 2018-2020 durchführte - die Zahlen veränderten sich jährlich nur minimal. Aktuell forscht sie an “Gendered Obstacles in Contemporary Art: The Art Market,
Motherhood and Invisible Ecologies”. Hettie Judah trommelte Mitglieder von The Art Working Parents zusammen, die uns im “artists garden” über der Underground
Station Temple eine Führung durch 10 Positionen von Künstlerinnen gaben. Dieser wurde von CoLab Art
initiiert. Im King’s College London tauschten wir unsere Erfahrungen aus. Mit den britischen, dänischen und holländischen Aktivistinnen werden wir weiter in Kontakt bleiben! Kinder waren auch
anwesend.
Die Ausstellung in der Tate Britain „NOW YOU SEE US - Künstlerinnen in Großbritannien 1520-1920“ mit Werken von über 100 Künstlerinnen war absolut sehenswert 👏 und unglaublich gut besucht. Die Werke zeugten von höchster Qualität und Vielseitigkeit. Gleichzeitig war es schockierend, wie wenige Künstlerinnennamen geläufig sind. Zu eruieren wäre nun, wo diese Werke nach der Ausstellung lagern und warum sie nicht ihren festen Platz in den Museen der Welt finden. Besonders inspirierend fanden wir die Szene in Emily Osborns Bild „Nameless and Friendless“, in der eine junge Malerin ihr Werk einem Kunsthändler anbietet, der es abfällig betrachtet. Ohne Reputation (Nameless) und ohne Verbindungen (Friendless) hat sie keine Verkaufschancen.
Die National Gallery London haben wir auch besucht. Das Museum erwarb vor kurzem das
wunderbare Bild „The Full-lenght Mirror“ von Eva Gonzalès von 1869/70. Allerdings waren in der Ausstellung nur 5 Werke von 4 Künstlerinnen zu finden: Elisabeth Vigée-Lebrun, Eva
Gonzalès, Rosa Bonheur und Rachel Ruysch.
Fotos: fair share!