In den letzten Jahren ist weltweit eine Zunahme von Ausstellungen, die weibliches Kunstschaffen in den Mittelpunkt stellen, zu beobachten. Frauen gelangen zunehmend auf Schlüsselpositionen im staatlich geförderten Kunstbetrieb und auch der Kunstmarkt holt auf mit mehr Präsenz von Künstlerinnen*. Dennoch besteht weiterhin ein gravierender Gender Pay und Gender Show Gap.
Die Zahl der dauerhaft präsentierten Kunstwerke von Frauen in der Museumslandschaft bleibt weiterhin gering: In den Abteilungen der Kunst bis weit ins letzte Viertel des 20. Jahrhunderts hinein sind kaum Künstlerinnen* zu finden. Ein Haus wie die Alte Nationalgalerie Berlin mit ca. 2,7% Künstlerinnenanteil im Schaubestand steht hier repräsentativ für vergleichbare Sammlungen. Im zeitgenössischen Bereich besteht ebenso Aufholbedarf, jedoch gibt es auch erfreuliche Beispiele für gendergerechte Kuration, wie die Neupräsentation der Sammlung des 21. Jahrhunderts im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart.
Trotz weitgehend paritätisch aufgestellter Gremien und Jurys, einem Anstieg weiblicher Museumsleitungen und einer Zunahme von Soloausstellungen auch an renommierten Häusern, werden Sammlungspräsentationen kaum neu zusammengestellt. Ursachen sind u.a. der männlich geprägte Kunstkanon, der an Hochschulen, Museen und Ausstellungshäusern – auch von weiblichen Verantwortlichen – propagiert und praktiziert wird, während die Aufarbeitung der künstlerischen Biografien und Oeuvres von Frauen nur langsam vorankommt und Depotbestände oftmals unangetastet bleiben.
Das Aktionsbündnis fair share! legt in einem Manifest konkrete Forderungen dar: